Jedes Unternehmen ist mit wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und Governance-Themen konfrontiert, die für eine nachhaltige Geschäftsführung relevant sind. Eine systematische Wesentlichkeitsanalyse hilft zu bestimmen, welche Themen bei der Entwicklung einer Geschäfts- oder Nachhaltigkeitsstrategie, bei der Performancemessung sowie bei der Berichterstattung berücksichtigt werden sollten. Mit einem klaren Fokus gelingt ein wirkungsvolles Nachhaltigkeitsmanagement.
Was sind die Vorteile einer Wesentlichkeitsanalyse?
Eine gut strukturierte Wesentlichkeitsanalyse ist der Ausgangspunkt für ein kohärentes Nachhaltigkeitsmanagement. Sie klärt den strategischen Fokus, hilft bei der Definition passender Ziele und Kennzahlen und steckt den Rahmen der internen und externen Kommunikation ab.
In einer Wesentlichkeitsanalyse werden potenziell relevante Themen aus unterschiedlichen Perspektiven beurteilt, um ein umfassendes Bild der Erwartungen an Ihr Unternehmen und seiner Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu erhalten. Bestimmte Themen müssen bewusst ausgelassen werden, um sich auf die relevantesten Bereiche zu konzentrieren. Das erlaubt Ihnen, den Geschäftserfolg langfristig zu sichern, Erwartungen von Stakeholdern zu erfüllen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Durch den Austausch mit Ihren Stakeholdern erhalten Sie nicht nur Einblick in die Ansprüche und Erwartungen an Ihr Unternehmen, sondern stärken gleichzeitig auch die Beziehungen.
Wie gehen wir vor?
Bei Sustainserv strukturieren wir eine Wesentlichkeitsanalyse typischerweise in fünf Arbeitsschritte.
1. Zweck klären
Es gibt zahlreiche Arten, eine Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen. Zwischen kompakten Workshops und grossangelegten Umfragen mit hunderten von Stakeholdern gibt es eine Fülle an Möglichkeiten. Der Zweck der Analyse und die verfügbaren Ressourcen geben dabei den Rahmen des Prozesses vor.
Am Anfang klären wir mit Ihnen den Zweck der Wesentlichkeitsanalyse: Legen wir den thematischen Schwerpunkt für einen Nachhaltigkeitsbericht fest? Konzentrieren wir uns auf den Austausch mit verschiedenen Stakeholdern? Oder entwickeln wir eine Nachhaltigkeitsstrategie mit einem umfassenden Nachhaltigkeitsmanagement (weiter)? Zudem besprechen wir, welche Stakeholder Sie in den Prozess einbeziehen möchten und wie die Ergebnisse visualisiert werden sollen.
2. Themen zusammenstellen
Auf der Grundlage dieser Antworten wählen wir potenziell relevante Themen aus. Dabei berücksichtigen wir beispielsweise die Standards der Global Reporting Initiative (GRI), SASB und die Sustainable Development Goals (SDGs). Zudem beziehen wir die wichtigsten Themen Ihrer Branche und unternehmenseigene Prioritäten ein. Anschliessend gruppieren wir die gesammelten Themen, um eine überschaubare Anzahl zu erhalten, die von Ihren Stakeholdern angemessen bewertet werden kann.
3. Themen bewerten
Die ausgewählten Themen werden in der Regel von Managementvertretern und Interessenvertretern bewertet. Dazu gehören Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, NGOs und externe Experten. Damit fliessen unterschiedliche Perspektiven in die Beurteilung ein, wodurch sich ein ganzheitliches Bild der Prioritäten, Erwartungen und Ansprüche ergibt. Für die Themenbeurteilung können zum Beispiel Umfragen, Interviews, Workshops und Panels verwendet werden.
4. Themen visualisieren
Nach der Beurteilung der Themen stellen wir die Resultate typischerweise in einer Wesentlichkeitsmatrix dar. Diese Art der Visualisierung zeigt, welche Themen im Fokus stehen sollen.
5. Themen validieren
Zum Schluss werden die Ergebnisse der Geschäftsleitung zur Validierung vorgelegt. Das es sich bei einer Wesentlichkeitsanalyse nicht um eine objektive Analyse, sondern um eine Beurteilung aus verschiedenen Perspektiven handelt, werden die Ergebnisse gegebenenfalls angepasst. Die finale Entscheidung über die Prioritäten Ihres Unternehmens liegt schliesslich bei der Geschäftsleitung.
Was zeichnet unseren Ansatz aus?
Wir verfolgen einen dreidimensionalen Ansatz, der Strategie und Berichterstattung miteinander verknüpft und die Anschlussfähigkeit an die wichtigsten Berichterstattungsstandards (z.B. GRI, International Integrated Reporting Council [IIRC]) und regulatorischen Anforderungen (z.B. Europäische CSR-Richtlinie [EU-Richtlinie 2014/95/EU]) sicherstellt.
Wesentlichkeit in drei Dimensionen
Geschäftsrelevanz
Die Geschäftsrelevanz wird in der Regel von Vertretern des Managements beurteilt. Dabei sollen die Themen priorisiert werden, die für den langfristigen Geschäftserfolg zentral sind
- Diese Perspektive ist für die Berichterstattung gemäss Europäischer CSR-Richtlinie sowie nach den Empfehlungen des IIRC relevant.
Stakeholder-Relevanz
Um die Stakeholder-Relevanz zu bestimmen, werden die Erwartungen und Bedürfnisse der wichtigsten Stakeholder des Unternehmens bewertet und nach Prioritäten geordnet.
- Diese Perspektive ist für die Berichterstattung gemäss Europäischer CSR-Richtlinie sowie nach den Vorgaben der GRI Standards (Universelle Standards 2016) relevant.
Impacts auf die nachhaltige Entwicklung
Bei der Beurteilung der Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung werden Themen priorisiert, bei denen das Unternehmen entlang der Wertschöpfungsketten den grössten positiven oder negativen Einfluss auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt hat.
- Diese Perspektive ist für die Berichterstattung nach den Vorgaben der GRI Standards sowie den Empfehlungen des IIRC relevant.
Den Grundstein für Ihr Nachhaltigkeitsmanagement legen
Mit einer systematischen Wesentlichkeitsanalyse, die verschiedene Perspektiven berücksichtigt, schaffen Sie eine solide Grundlage für die (Weiter-)Entwicklung Ihres Nachhaltigkeitsmanagements. Strategie, Ziele und Kennzahlen sowie Berichterstattung und Kommunikation lassen sich so an einheitlichen Prioritäten ausrichten, während Sie gleichzeitig die Beziehungen zu Ihren wichtigsten Stakeholdern stärken. Damit Sie Entwicklungen und Trends in ihrem Geschäftsumfeld nicht verpassen, empfehlen wir, die Analyse mindestens alle zwei Jahre zu wiederholen