Während es vor einigen Jahren noch nicht genügend Rahmenwerke und Systeme gab, um die ESG-Performance von Investments zu adressieren, sind es heute fast schon zu viele. Die Folge: Asset Owner und Asset Manager sehen «den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr». Ihnen fehlt der Überblick darüber, welche Elemente der vielen aktuellen Rahmenwerke das meiste Verständnis und den grössten Wert schaffen und daher den Kern ihrer Kommunikation bilden sollten.
Swiss Sustainable Finance: Mitglieder wollen mehr Klarheit
Die Bedeutung der ESG-Transparenz von Anlageportfolios nimmt weiter zu. Deshalb sehen sich Asset Owner und Asset Manager zunehmend dem Druck von Stakeholdern wie Pensionsfonds-Begünstigten, Vermögensverwaltungskunden und Vertretern der Zivilgesellschaft ausgesetzt, die Nachhaltigkeitsdaten ihrer Portfolios offenzulegen.
Ausserdem schreiben immer mehr Aufsichtsbehörden weltweit grössere ESG-Transparenz bei Investitionen vor. Die Transparenzanforderungen basieren auf komplexen Taxonomien wirtschaftlicher Aktivitäten oder ausgefeilten Methoden, die messen, inwiefern Portfolios auf den Klimaschutzzielen des Pariser Abkommens basieren.
Zwei Fragen liegen diesen Transparenzanforderungen zugrunde: 1) Haben die Investitionen Folgen für die Nachhaltigkeit – und wenn ja, welche? 2) Wie beeinflussen die Nachhaltigkeitsfaktoren die Risiken und potenziellen Renditen der Investitionen?
Swiss Sustainable Finance (SSF) ist ein Verband, der die Position der Schweiz auf dem globalen Markt für nachhaltige Finanzen stärkt, indem er informiert, aufklärt und das Wachstum fördert. SSF arbeitete mit Sustainserv zusammen, um eine Studie über die wichtigsten Schnittmengen der aktuellen Transparenzanforderungen zu entwickeln. Auf Basis dieser Studie entstand ein Empfehlungsrahmen für die Portfolio-ESG-Berichterstattung. Er richtet sich an Asset Owner und Asset Manager – unabhängig davon, ob sie SSF-Mitglieder sind oder nicht. Diese Berichtsempfehlungen unterstützen die Marktteilnehmer dabei, die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen zu verstehen und effektiv zu kommunizieren, ohne sich dabei von der unübersichtlichen Fülle unterschiedlicher Rahmenwerke verwirren zu lassen.
Das Ergebnis: Ein übersichtlicher und ausgewogener Empfehlungsrahmen für die Berichterstattung
Die Empfehlungen der SSF-Studie basieren auf Schlüsselelementen einer Reihe aktueller Berichtsrahmen. Sie wurden so ausgewählt, dass sie die wichtigsten Informationen auf prägnante Weise vermitteln. Dieses Rahmenwerk ermöglicht es Asset Ownern und Asset Managern, klar und effektiv über die Nachhaltigkeit ihrer Investments zu berichten und zwar sowohl untereinander als auch gegenüber den Stakeholdern.
Der Empfehlungsrahmen baut auf einem «Next-Generation-Rahmenwerk»-Ansatz auf, der durch die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) inspiriert wurde. Er enthält Informationen über die ESG-Governance, die Strategie, das Risikomanagement und die Ziele der Asset Owner und Manager. Diese Informationen bieten den Kontext für ausgewählte ESG-Schlüsselindikatoren zu den Unternehmen, die die Vermögenswerte in den Portfolios bilden. Die Empfehlungen können von jedem Asset Owner oder Asset Manager, der die ESG-Transparenz für seine Investments erhöhen möchte, frei genutzt werden.
Das Sustainserv-Team freut sich auf die praktische Umsetzung der neuen Reporting-Empfehlungen durch die Marktteilnehmer und arbeitet gerne mit Asset Ownern und Asset Managern zusammen, die Unterstützung bei der Ausschöpfung des vollen Potenzials der Empfehlungen zur ESG-Transparenz von Anlageportfolios wünschen.
Die Studie wurde am 22. Juni 2021 veröffentlicht.
Lesen Sie die vollständigen „SSF-Empfehlungen zur Berichterstattung über ESG-Transparenz von Portfolios“ hier.