Eine Klimastrategie, die bleibt: Entwicklung einer dynamischen Klimastrategie für die Pensionskasse der Credit Suisse Group

Herausforderung

Die Herausforderung bestand darin, eine Klimastrategie für die Pensionskasse der Credit Suisse Group (PKCSG) zu entwickeln, die sowohl die Klimarisiken für die Organisation als auch die Klimaauswirkungen der PKCSG berücksichtigt. Die Klimastrategie soll eine klare Orientierung für die Zukunft und gleichzeitig genügend Flexibilität für eine schrittweise Umsetzung bieten.

Ziel des Projekts

Die Pensionskasse der Credit Suisse Group (PKCSG) anerkennt, wie wichtig und notwendig es ist, Nachhaltigkeitsziele in ihre alltäglichen Tätigkeiten und Planungen einzubeziehen. Die PKCSG hatte bereits eine allgemeingültige Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die sich auf den Ausschluss besonders kontroverser wirtschaftlicher Aktivitäten sowie auf die Ausübung von Eigentums- und Stimmrechten (Engagement und Voting) konzentrierte. Darüber hinaus war die PKCSG entschlossen, sich explizit mit dem Thema Klimawandel auseinander zu setzen und hat somit eine Klimastrategie erarbeitet.

Der im Jahr 2018 eingerichtete ESG-Ausschuss («environment» = Umwelt, «social» = Soziales, Governance) ist für die Umsetzung und das Monitoring der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie zuständig. Im März 2021 trat die PKCSG ausserdem den UN-PRI (Principles for Responsible Investment) bei und zeigt damit bei Kapitalanlagen ihr klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Die geplante Klimastrategie sollte daher im Einklang mit der zuvor festgelegten Nachhaltigkeitsstrategie und PRI stehen.

Für die PKCSG ist es wichtig, dass das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet wird, sprich mit ihrer langfristigen Anlagestrategie und den bestehenden und zukünftigen Pensionsverpflichtungen gegenüber ihren Versicherten in Einklang steht. Das übergreifende Prinzip der PKCSG ist in zwei Teile gegliedert: Berücksichtigung der Auswirkungen (a) des Klimawandels auf die Risiken und Chancen der eigenen Geschäftstätigkeiten und (b) ihrer Investitionen auf die Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft und damit auf ihre Versicherten (siehe „Doppelte Wesentlichkeit“). Der Stiftungsrat der PKCSG ist überzeugt, dass die Berücksichtigung dieser Auswirkungen hinsichtlich der Anlageentscheidungen den langfristigen Interessen der Versicherten dient. Dabei achtet die Pensionskasse darauf, dass die verschiedenen Bedürfnisse ihrer Versicherten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen und gleichzeitig ihre eigene Hauptaufgabe, Sicherung der Altersvorsorge, gewahrt bleibt.

Doppelte Wesentlichkeit

Die Wesentlichkeit bestimmt den allgemeinen Nachhaltigkeitsfokus eines Unternehmens. Die aktuellen Nachhaltigkeitsvorschriften und Standards der Berichterstattung bilden die Grundlage für eine Wesentlichkeitsmatrix, die das Konzept der „doppelten Wesentlichkeit“ beinhaltet. Bei der «doppelten Wesentlichkeit» werden die wesentlichen Themen aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachtet:

a) Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten auf die Aussenwelt

b) Auswirkungen auf den eigenen Geschäftserfolg

Konkret werden die Geschäftsaktivitäten danach beurteilt, wie sie sich auf den langfristigen Unternehmenserfolg (outside-in) sowie auf die Umwelt, die Menschen und die Wirtschaft (inside-out) auswirken.

Unser Ansatz

Die Pensionskasse konzentriert sich darauf, ihren Ansatz für nachhaltige Investitionen kontinuierlich zu erweitern, entsprechende Veränderungen auch in Policies festzuhalten und diese Policies ganzheitlich auf die verschiedenen Anlageklassen anzuwenden. Um die Klimastrategie zu gestalten, haben wir drei Leitfragen formuliert:

  1. Wie will die Pensionskasse die Balance zwischen Klimarisiken und Klimaauswirkungen herstellen?
  2. Wie ehrgeizig sind die verschiedenen Anlagekategorien?
  3. Wie kann die Pensionskasse eine Strategie entwickeln, die den Grundstein für künftige Massnahmen legt und gleichzeitig Flexibilität bei der Umsetzung der notwendigen Folgeaktivitäten ermöglicht?

Wir haben bei der Erstellung einen integrierten Ansatz verfolgt, der sich schrittweise umsetzen lässt. Der ESG-Ausschuss der PKCSG hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. In Workshops und Feedbackrunden wurden wertvolle Rückmeldungen der Mitglieder zu Prioritäten und bisherigen Aktivitäten gesammelt, die es ermöglichten, die erforderlichen Schritte zu skizzieren. Dank dieser Vorarbeit konnten die nächsten Schritte zur gemeinsamen Erarbeitung einer Klimastrategie festgelegt werden:

  1. Analyse der aktuellen Anlagesituation der Pensionskasse und der daraus resultierenden Lücken in der Klimastrategie, inklusive einer Peer-Analyse.
  2. Klärung der Auswirkungen verschiedener Anspruchsniveaus; Sustainserv unterstützte damit den Entscheidungsprozess zur Festlegung eines angemessenen Anspruchsniveaus.
  3. Workshop, in dem (a) die Ziele der Klimastrategie, (b) die Position der PKCSG hinsichtlich Klimarisiken und Klimaauswirkungen und schliesslich (c) die Einbindung der daraus resultierenden Instrumente in die Strategie festgelegt wurden. Die Diskussionen unter den Mitgliedern des ESG-Ausschusses zeigten, dass die PKCSG einen Ansatz anstrebt, der die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Strategie ausgleicht.
  4. Trennung der potenziellen Instrumente in zwei Kategorien/Perspektiven, wie oben beschrieben: einerseits das Klimarisikomanagement („Outside-in-Impact“), wie regulatorische oder physische Risiken, und andererseits die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit der Pensionskasse auf die Aussenwelt („Inside-out-Impact“).
  5. Erarbeitung eines Entwurfs für eine Klimastrategie auf der Grundlage der Ergebnisse des Workshops, einschliesslich verschiedener Feedbackrunden mit den Mitgliedern des ESG-Ausschusses
  6. Vorstellung der Klimastrategie vor dem ESG-Ausschuss im Rahmen eines Abschlussworkshops und Unterstützung der PKCSG bei der letzten internen Validierungsrunde.

Bei der Erarbeitung einer fundierten Klimastrategie, die als Grundlage für eine nachhaltigere Ausrichtung der PKCSG dient, bot Sustainserv Unterstützung bei der Vorbereitung der nächsten Schritte an, z.B. bei der Definition weiterer konkreter Aktivitäten, die die Klimastrategie der Pensionskasse unterstützen.

«Unsere Pensionskasse arbeitet kontinuierlich an der Umsetzung unserer Nachhaltigkeits- und Klimastrategien. Dabei berücksichtigen wir die individuellen Eigenschaften der einzelnen Anlageklassen und das langfristige Bedürfnis unserer Versicherten nach einer sicheren Rente»

ESG-Ausschuss der Pensionskasse der Credit Suisse Group

Ergebnisse

Die PKCSG hat die neu erarbeitete Klimastrategie in ihre allgemeine Nachhaltigkeitsstrategie sowie in ihre Geschäftstätigkeiten integriert. Die Strategie zielt darauf ab, die Transparenz für Stakeholder zu erhöhen, legt aber auch den Grundstein für weitere Massnahmen – eine Strategie, die bleiben soll. Wie immer ist die Strategie ein „lebendiges“ Sprungbrett, das bei Bedarf an künftige Ereignisse, Vorschriften und/oder Neuausrichtungen des Unternehmens angepasst werden kann.

Die PKCSG hat die daraus resultierenden Klima- und Nachhaltigkeitsstrategien auf ihrer Website veröffentlicht, um ihren Anlegern, Kunden und anderen relevanten Stakeholder-Gruppen wertvolle Einblicke in ihre Vorgehensweise zu geben.


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