Tipps
- Keine Fragen unbeantwortet lassen
- Quantifizieren, quantifizieren, quantifizieren
- Setzen Sie sich mit Scope-3-Emissionen auseinander
- Legen Sie Reduktionsziele fest
- Lassen Sie Ihre Daten überprüfen
- Konzentrieren Sie sich auf die schwierigen Teile des Fragebogens
- Holen Sie Ihre Mitarbeiter aus Abteilungen ohne direkten Bezug zu Nachhaltigkeit ins Boot
1. Keine Fragen unbeantwortet lassen
Alle Pflichtfragen im Fragebogen werden im Hinblick auf Vollständigkeit der Berichterstattung («Disclosure») bewertet. Unbeantwortete Fragen erhalten null Punkte von der möglichen Höchstpunktzahl für die entsprechenden Fragen oder Fragensätze. Wenn Sie für eine Antwort keine Disclosure-Punkte erhalten, sind Sie ausserdem nicht zu einer Bewertung in den Kategorien Awareness, Management oder Leadership berechtigt. Deshalb empfehlen wir Ihnen, alle Pflichtfelder nach bestem Wissen und Gewissen auszufüllen, auch wenn der Zugang zu den Daten erschwert oder die Frage nicht einmal anwendbar ist. Es scheint seltsam, doch selbst wenn Sie nur eine Begründung angeben, warum eine bestimmte Frage auf Ihr Unternehmen oder Ihre Branche «nicht zutrifft», erhalten Sie eine höhere Punktzahl, als wenn das Feld leer bleibt.
2. Quantifizieren, quantifizieren, quantifizieren
Teilnehmer mit den besten CDP-Scores verfügen über Quantifizierungsinstrumente, mit denen sie ihre Emissionen, entsprechende Reduktionen und den Einfluss von Massnahmen zur Energieeinsparung messen können. Solche Tools reichen von selbst erstellten Excel-Tabellen bis hin zu zuverlässigen Softwarelösungen, einschliesslich aller potenziellen Abstriche, was Kosten, Benutzerfreundlichkeit und Datenqualität angeht. Was auch immer Sie nutzen: Stellen Sie sicher, dass die folgenden Kriterien erfüllt werden:
- Die erfassten Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) sind anpassbar
- Daten können einheitlich von mehreren Standorten, Regionen oder Abteilungen erhoben werden
- Daten können in verschiedenen Einheiten erhoben und miteinander abgeglichen werden
- Kostendaten können als Backup für die Verbrauchskennzahlen gesammelt werden
- Das Tool verfügt über eine integrierte Fehlerprüfung der Daten
- Ein Vergleich von Daten aus vorherigen Jahren zur Validierung und Trendermittlung ist möglich
3. Setzen Sie sich mit Scope-3-Emissionen auseinander
Für einen höheren CDP-Score und eine bessere Disclosure-Bewertung sollten Sie zunächst alle Quellen Ihrer Scope-3-Emissionen auf deren Relevanz hin bewerten, da es mehr Punkte bringt, wenn Sie Quellen als «relevant / nicht relevant» einstufen, als wenn Sie sie gar nicht bewerten.
Bevor Sie jetzt alle Termine absagen: Die Bewertung Ihrer Scope-3-Emissionen ist nicht annähernd so aufwändig wie die Berechnung dieser Emissionen; eine einfache Beurteilung der Relevanz reicht aus. Mithilfe dieser ersten Auswertung können Sie auch klären, welche Quellen in Zukunft für die Berichterstattung Ihres Unternehmens von Bedeutung sein werden. Sie haben die Möglichkeit, Quellen, die für die zukünftige Berichterstattung infrage kommen könnten, zum Beispiel Geschäftsreisen, als «relevant, noch nicht berechnet» zu kennzeichnen. Auf diese Weise geben Sie an, dass Ihr Unternehmen beabsichtigt, entsprechende Emissionen in Zukunft zu berechnen.
4. Legen Sie Reduktionsziele fest
Durch das CDP sollen glaubwürdige, realistische und sinnvolle Ziele zur Emissionsreduktion festgelegt werden. Diese basieren in der Regel auf dem aktuellen Leistungsniveau, den Best Practices der Branche bzw. des Sektors und angemessenen Massnahmen, die Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren ergreifen kann – unter Berücksichtigung geschäftlicher Prioritäten und realistischer Szenarien. Wir empfehlen Ihnen, Reduktionsziele zu erarbeiten und sie zu diskutieren. Die Ziele müssen nicht aussergewöhnlich ambitioniert sein. Wichtig ist nur, dass sie nicht gehaltlos sind – und umgesetzt werden können.
Die Unternehmen, die am besten abschneiden, stützen ihre Emissionsreduktionsziele auf Science-Based Targets (SBTs), also auf wissenschaftsbasierte Ziele. Als wissenschaftlich fundiert gelten diese, wenn sie im Einklang mit einem Emissionspfad stehen, bei dem die globale Erderwärmung auf unter 2 °C beschränkt wird. Unternehmen halten sich an die strenge SBT-Methodik, um ihre Emissionsreduktionsziele und ihren jeweiligen Anteil am weltweiten «CO2-Budget», das ihnen je nach Grösse und Branche zugeteilt wird, in einen Zusammenhang zu stellen. Bei der SBT-Initiative stehen unterschiedliche Methoden zum Festsetzen von Reduktionszielen in der Klimawissenschaft zur Verfügung. Dabei werden absolute oder intensitätsbasierte Berechnungen angewandt.
So haben wir verschiedene Unternehmen dabei unterstützt, wissenschaftsbasierte Ziele festzulegen und Fahrpläne zu entwickeln, um sie zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise Iron Mountain, das auf Informationsmanagement spezialisiert ist, der Immobilieninvestmentfonds Forest City und der europäische Transport- und Logistikdienstleister Panalpina.
5. Lassen Sie Ihre Daten überprüfen
Unserer Erfahrung nach lassen die Unternehmen mit «A»-Scoring ihre Daten von einer unabhängigen Stelle überprüfen. Eine solche Verifizierung durch Dritte erhöht die Rechtmässigkeit selbstberichteter Daten, wofür das CDP bessere Scores vergibt.
Viele Unternehmen haben unseren Service in Anspruch genommen und ihre Daten für Kohlenstoffinventare und die Berichterstattung gemäss GRI-Standards prüfen lassen. Ein externes Audit kann zwar ein mühseliger Prozess sein, es ist aber notwendig, um in die CDP-Kategorie «Leadership» eingestuft zu werden. Diejenigen mit der besten «Leadership»-Performance können sich für die A-Liste qualifizieren.
6. Konzentrieren Sie sich auf die schwierigen Teile des Fragebogens
Am besten lassen sich der CDP-Score und das Disclosure-Ergebnis verbessern, wenn mehr Zeit in einige der längeren, anspruchsvolleren Abschnitte des Fragebogens investiert wird. Wir empfehlen Ihnen zum Beispiel, besonderen Fokus auf den Abschnitt Risiken und Chancen zu legen. Auch wenn dieser Teil erst einmal abschreckend wirkt, so ist er doch ein Kernelement des CDP in seiner Mission, Unternehmen, Investoren und Städte zu ermutigen, dringende Massnahmen mit Blick auf den Klimawandel einzuleiten. Die ausführliche Beantwortung dieses Abschnitts ist ein entscheidender Schritt für Unternehmen, um tragfähige Strategien zur Eindämmung des Klimawandels zu entwickeln.
Um die Risiken und Chancen von Klimaschutzmassnahmen für Ihr Unternehmen zu ermitteln, sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie durch die Kernkompetenz Ihres Unternehmens zu den systemischen Verbesserungen in der CO2-armen Wirtschaft beitragen können – sei dies in den Bereichen Konstruktion und Fertigung, Software und andere Technologien, Analysen oder Finanzierung.
Unser Kunde Iron Mountain, führend im Bereich Informationsmanagement, sieht beispielsweise in seinen extrem wetterfesten Speicheranlagen eine Möglichkeit, seine Kunden bei der Entwicklung von Strategien zum Klimaschutz zu unterstützen.
7. Holen Sie Ihre Mitarbeiter aus Abteilungen ohne direkten Bezug zu Nachhaltigkeit ins Boot
Und zum Schluss empfehlen wir Ihnen, keine Alleingänge zu machen. Sie wissen, dass die Verringerung von Emissionen im gesamten Unternehmen die Unterstützung vieler Ihrer Kollegen erfordert, einschliesslich IT, Personalwesen, Lieferanten/Einkauf, Betrieb und Finanzen. Beziehen Sie beim Ausfüllen des CDP-Fragebogens alle diese Abteilungen mit ein.
Durch eine frühzeitige Zusammenarbeit bei der Beantwortung der CDP-Fragen wird von vornherein klar, was genau gemessen wird, sodass die jeweiligen Stellen Sie dann dabei unterstützen können, diese KPIs zu verfolgen und zu verbessern. Wir empfehlen Ihnen, für die CDP-Teilnahme mit einem internen Team aus mehreren Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um inhaltlich überzeugendere Antworten zu liefern.