Swiss Climate Reporting Forum 2025

Das Swiss Climate Reporting Forum (SCRF) 2025, nun in seiner dritten Ausgabe, führt weiterhin die Diskussion in der Schweiz und darüber hinaus über Klimaberichterstattung und Geschäftstransformation an. Das diesjährige Forum, das am 14. Mai 2025 in Zürich stattfindet, richtet sich an Fachleute, die Klimaberichterstattung gezielt nutzen möchten, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Warum am SCRF 2025 teilnehmen?

Die Teilnehmer können erwarten:

  • Konkrete Ergebnisse und Expertenwissen: Erhalten Sie umsetzbare Erkenntnisse und praxisnahe Beratung, die sowohl für Unternehmen als auch für Einzelpersonen massgeschneidert sind.
  • Wissenstransfer: Nehmen Sie an wirkungsvollen Austauschformaten teil und erhalten Sie wertvolle, praxisnahe Erkenntnisse, die Sie direkt anwenden können.
  • Wettbewerbsvorteil: Lernen Sie aus praxisnahen Fallbeispielen und von Branchenführern, um sich einen entscheidenden Vorsprung zu sichern.
  • Networking-Möglichkeiten: Knüpfen Sie branchenübergreifende Kontakte mit gleichgesinnten und engagierten Fachleuten.
  • Business Fokus: Profitieren Sie von einem Programm, das sich gezielt an Unternehmen und den Privatsektor über alle Branchen hinweg in der Schweiz und darüber hinaus richtet.

Rolle und Zukunft der Science-Based Targets (SBT)

Im Rahmen des SCRF 2025 freut sich Sustainserv, eine Fokus-Session mit dem Titel «Rolle und Zukunft der Science-Based Targets (SBT)» durchzuführen. Die Anzahl der Verpflichtungen gegenüber der SBTi hat kürzlich die Marke von 10’000 überschritten. Gleichzeitig wächst jedoch die Skepsis gegenüber der Rolle und Methodik der SBTi. In dieser Session wollen wir einerseits die aktuelle Praxis der SBTi aus Anwendersicht beleuchten. Andererseits wollen wir in die Zukunft blicken und mögliche Entwicklungen sowie deren Bedeutung für Schweizer Unternehmen diskutieren. Freuen Sie sich auf Diskussionsbeiträge der Sustainserv-Experten Stephan Lienin und Robert Bütler, die praktische Erkenntnisse aus verschiedenen Branchen zusammenfassen werden. Holger Hoffmann-Riem (SBTi-Projektleiter bei Go for Impact) ergänzt die internationale Perspektive zur SBTi. Ina Walthert, Head of Sustainability bei AMAG, berichtet über jüngste Erfahrungen mit der Validierung von Klimazielen durch die SBTi.

Eine kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Erkenntnissen aus der SBTi-Fokus-Session finden Sie weiter unten.

Registrieren Sie sich für das Swiss Climate Reporting Forum 2025 hier.

SBTi 2.0: Ein neues Paradigma für Klimastrategien von Unternehmen – und wie Unternehmen sich darauf vorbereiten sollten

Die Science-Based Targets Initiative (SBTi) hat einen Entwurf ihres Corporate Net-Zero Standard (CNZS) Version 2.0 veröffentlicht – eine umfassende Aktualisierung, die neu definiert, wie Unternehmen Klimastrategien festlegen, validieren und umsetzen. Während der neue Standard voraussichtlich ab 2027 gelten wird, sollten Unternehmen weiterhin Ziele gemäss den aktuellen Rahmenwerken – Net-Zero Standard 1.2 und Near-Term Target Criteria 5.2 – festlegen, die noch fünf Jahre oder bis Ende 2030 gültig sind. Für diejenigen, die ihre Ziele 2025 oder 2026 validieren, plant SBTi einen Weg, um die Scope-3-Ziele an den neuen Standard anzupassen. Dieser schrittweise Übergang ermöglicht es den Unternehmen, ihre Glaubwürdigkeit in Bezug auf das Klima zu wahren und sich gleichzeitig auf die strengeren und leistungsorientierten Anforderungen vorzubereiten, die vor ihnen liegen.

Der Übergang von Ambition zu Verantwortung bringt neue Herausforderungen mit sich – und erfordert eine proaktive, durchdachte Reaktion von Organisationen, die den Weg Richtung Netto-Null beschreiten.

Von der einmaligen Validierung zur kontinuierlichen Leistung

Die auffälligste Änderung bei SBTi 2.0 ist die Abkehr von der einmaligen Zielvalidierung. Die Unternehmen werden in Fünf-Jahres-Zyklen wiederholt bewertet, wobei ihre tatsächlichen Dekarbonisierungsergebnisse im Vergleich zu ihren Verpflichtungen geprüft werden. Diese Entwicklung stärkt die Glaubwürdigkeit der Klimapolitik von Unternehmen, erfordert aber auch ein Überdenken der Gestaltung und des Tempos ihrer Klimaschutzaktivitäten.

Darüber hinaus müssen die Organisationen innerhalb eines Jahres nach Genehmigung der Ziele detaillierte Klimaschutzpläne vorlegen, die Treibhausgasinventare durch Dritte bestätigen lassen (für bestimmte Kategorien von Unternehmen ) und ihre Bemühungen zur Reduzierung von Scope 3 auf Emissionskategorien mit einem Anteil von mindestens 5% am gesamten Fussabdruck konzentrieren.

Die Implikationen sind klar: Klimastrategien müssen lebendige, überprüfbare Dokumente sein – keine statischen Ziele, die einmal festgelegt und dann zu den Akten gelegt werden.

Die Empfehlungen von Sustainserv für Unternehmen

In Anbetracht dieser bevorstehenden Veränderungen sind mehrere strategische Massnahmen besonders wichtig:

  • Beibehaltung der Dynamik unter dem derzeitigen Standard Unternehmen sollten die Festlegung kurzfristiger oder Netto-Null-Ziele nicht aufschieben, während sie auf die neuen Vorschriften warten. Ziele, die nach Version 1.2 validiert wurden, bleiben bis 2030 oder bis zum Ende des aktuellen Zielzeitraums gültig. Frühzeitiges Handeln fördert nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern sorgt auch für eine interne Abstimmung im Vorfeld strengerer Anforderungen.
  • Entwicklung umsetzbarer, nachvollziehbarer Übergangspläne Künftige Übergangspläne müssen über hochgesteckte Ziele hinausgehen. Sie sollten klare Meilensteine setzen, die Verantwortung intern zuweisen und Mechanismen zur Verfolgung und Überprüfung der Umsetzung vorsehen. Unternehmen, die heute in eine solide Planung investieren, werden morgen besser in der Lage sein, sowohl die internen Governance- als auch die externen Berichtsanforderungen zu bewältigen.
  • Stärkung der Datenbereitschafts- und -sicherungsprozesse Da eine begrenzte Sicherheit für viele Unternehmen obligatorisch wird, sollten sie ihre THG-Datensysteme überprüfen. Priorität sollten emissionsintensive und wesentliche Aktivitäten haben – insbesondere Scope-3-Kategorien, bei denen die Kontrolle höher ist, wie etwa bei der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen.
  • Einführung von emissionsunabhängigen KPIs für die Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette SBTi 2.0 empfiehlt die Verwendung von Kennzahlen, die über die reine Emissionsreduzierung hinausgehen, wie z. B. der Prozentsatz der Zulieferer mit wissenschaftlich fundierten Zielen oder der Anteil der bezogenen kohlenstoffarmen Produkte. Der Aufbau von Nachverfolgungssystemen rund um diese Indikatoren wird den Unternehmen helfen, sowohl Fortschritte zu verwalten als auch breitere Veränderungen in der Branche zu fördern.
  • Strategien zur CO₂-Entfernung sorgfältig evaluieren Der aktualisierte Rahmen bietet eine neue Flexibilität, um separate Ziele für die CO₂-Entfernung für Scope-1-Emissionen festzulegen. Organisationen sollten sich überlegen, wo die CO₂-Entfernung in ihre Netto-Null-Strategie passt – in dem Bewusstsein, dass sie direkte Emissionsreduzierungen ergänzen und nicht ersetzen sollte.
  • Proaktiv mit Stakeholdern zusammenarbeiten Die Vorbereitung auf SBTi 2.0 erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen internen Abteilungen und externen Partnern, einschliesslich Lieferanten, Kunden und Investoren. Unternehmen, die diese Beziehungen aufbauen, werden besser in der Lage sein, kollektive Massnahmen entlang ihrer Wertschöpfungsketten voranzutreiben.

SBTi 2.0 bringt zwar wichtige Verbesserungen in Bezug auf Konsistenz und Rechenschaftspflicht mit sich, erhöht aber auch den Befolgungsaufwand – insbesondere für Unternehmen mit begrenzten Ressourcen. Fünfjährige Validierungszyklen, eine detaillierte Übergangsplanung und die Überprüfung durch Dritte sind allesamt bedeutende Unterfangen.

Der Erfolg wird ein Gleichgewicht erfordern: Investitionen in Systeme und Prozesse, die Strenge bieten, während gleichzeitig die Klimamassnahmen auf das betrieblich und wirtschaftlich Machbare ausgerichtet sind.

Blick nach vorn

Die Veröffentlichung von SBTi 2.0 signalisiert eine neue Ära für unternehmerische Klimaschutzmassnahmen: eine Ära, die nicht durch Versprechen, sondern durch Beweise definiert ist. Unternehmen, die diese höheren Erwartungen vorhersehen und sich darauf vorbereiten, werden nicht nur Störungen vermeiden, sondern sich auch als glaubwürdige Vorreiter in einem Umfeld positionieren, in dem die Überprüfung von Klimaversprechen immer intensiver wird.

Eine frühzeitige Vorbereitung, Investitionen in die Datenqualität, die Erstellung solider Pläne und die Förderung der Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg sind wesentliche Schritte für einen erfolgreichen Übergang.

Der Weg zum Netto-Null-Effekt wird immer steiler. Aber mit Klarheit, Engagement und sorgfältiger Vorbereitung können Unternehmen ihn bewältigen – und eine nachhaltigere Zukunft mitgestalten.

Für eine detailliertere Analyse der bevorstehenden Änderungen und weitere praktische Hinweise zur Vorbereitung auf SBTi 2.0 können Sie den vollständigen Artikel hier lesen.

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